Wienerberger Bausysteme

Planung und Produktion

Von der Planung zur Umsetzung

Die Planung wird in Absprache mit den zuständigen Bauleitern oder Projektverantwortlichen Sachbearbeitern abgewickelt. Die enge Zusammenarbeit mit dem zuständigen Bauleiter oder Ansprechpartner für die Baustellenabwicklung ist für uns ein fixer Bestandteil unserer Dienstleistung. Damit stellen wir sicher, dass alle Anforderungen im Bereich Planung erfüllt werden und die anschließenden Arbeiten in der Produktion und auf der Baustelle reibungslos verlaufen können.

Um die Planung rasch und punktgenau durchführen zu können, benötigen wir folgende Informationen zu Ihrem Bauvorhaben:

  • Ausführungspläne im pdf- oder dwg-Format
  • Details und Informationen bezüglich Sturzausbildungen
  • Kranstandort und gewünschte Versetzreihenfolge der Wandelemente

 

Planung

Im ersten Planungsschritt wird der allgemeine Höhenschnitt ausgearbeitet und alle Mauerwerksauslässe eingeplant. Anschließend ist dieser vom Auftragsgeber freizugeben.

Nach Klärung aller Fragen wird der Montageplan erstellt, der folgenden enthält:

  • Grundriss mit Bemaßung aller Wandelemente und notwendigen Öffnungen, Wandstärken, etc.
  • Ansichten und Perspektive, um die Lage der Elemente zu verdeutlichen
  • Elementliste mit Abmessungen und Gewichten

Nach Freigabe des Montageplans erstellen wir die Werkspläne, die Ladeliste und die Materialliste und die Produktion der Fertigteile kann beginnen.

Das Produktionsverfahren

Die Ziegelwände von Wienerberger Bausysteme werden in unserem Werk am Standort Kirchberg am Wagram vollautomatisiert vorgefertigt.

Produktion der Fertigteile

Unser 2018 neu errichtetes Werk in Kirchberg am Wagram ist die vollautomatisierte Geburtsstätte jeder Wienerberger Bausysteme Ziegelwand. Hier werden eigens für unser System entwickelte Planziegel von Wienerberger zunächst stehend zu einer Ziegelwand verarbeitet. Nach individuellem Bauplan legen wir Fenster- und Türbereiche fest und fertigen auch die erforderlichen Überlager maschinell vor. Mittels Wasserstrahl-Schneideanlage werden in einem zweiten Produktionsschritt Öffnungen für Türen und Fenster in die Wand geschnitten. Ein erfahrenes Team wacht über den vollautomatisierten und robotergestützten Produktionsprozess.

Elementierung

Die beigestellten Ausführungspläne im CAD-Format werden im Werk so aufbereitet, dass sie vom Steuerprogramm der Fertigungsanlage gelesen werden können. So wird exakt vorgegeben, welche Wandelemente in welchen Abmessungen produziert werden. Die Wandelemente können in Höhen von 0,75 bis 3,00 m und in Längen von 0,25 bis 6,00 m mit einem maximalen Gewicht von 3.500 kg gefertigt werden. Selbst Elemente mit vom Ziegel-Höhenrastermaß abweichenden Höhen können mit Höhenausgleichsziegel effizient hergestellt werden.

Maschinelle Fertigung

Auf Basis des Elementierungsplans wird die für die Herstellung der Wandelemente erforderliche
Menge an Ziegeln ermittelt, produktionsfertig gemacht und automatisch auf die
Produktionsstraße gehoben. Die Ziegel werden scharweise versetzt und mit einem 2-Komponenten
PU-Kleber verklebt.
Der Kleber bindet so schnell ab, dass die fertigen Wandelemente
sofort weiterverarbeitet
werden können.
Die Auflagerbereiche für die Überlagen werden werkseitig ausgenommen. Ebenso können
erforderliche Wandöffnungen jeder Form in der Wasserstrahlschneideanlage ausgeschnitten
werden.

Versetzen der Fertigteile

Mit Tiefladern werden die Ziegelwände just-in-time auf die Baustelle geliefert und dort
mit dem bauseitigen Mobil- oder Baustellenkran
versetzt. Damit die Anlieferung glatt und
zügig erfolgt, sind bauseits folgende Vorbereitungen wichtig: 

Um ein reibungsloses Versetzen zu gewährleisten, ist für entsprechende Zufahrtswege für den Tieflader und Aufstellflächen für den Mobilkran zu sorgen. Dafür sind mitunter erforderliche Bewilligungen für Straßensperren oder die Benützung öffentlicher Flächen rechtzeitig einzuholen. Weiters ist zu beachten, dass die Wandgewichte und die maximale Hebeleistung des Krans aufeinander abgestimmt sind. Auf der Baustelle sind das für sämtliche Arbeitsschritte erforderliche Werkzeug sowie Versetzhilfen bereitzuhalten. Für das Aufstellen benötigt man System-Montagematerial (Plättchen etc. kann mitgefliefert werden). 

Die Herstellung der Aufstandsfuge erfolgt mit der Verwendung von Unterlagsplättchen.
Dabei wird schrittweise wie folgt vorgegangen:

Vor dem Versetzen der Fertigteile wird mit der
Schlagschnur
der Grundriss mit Türöffnungen
und
Aussparungen auf die Bodenplatte
bzw. Decke
übertragen. Wandlängen,
Versetzfugen und Wandnummern
gemäß Montageplan werden ebenfalls am
Schnurschlag markiert.

Nach dem Übertragen des Grundrisses wird mit
dem Nivelliergerät der höchste Punkt auf der Bodenplatte
bzw. Decke ermittelt.
Vom höchsten Punkt
ausgehend werden die in unterschiedlichen Stärken
vorbereiteten Unterlagsplättchen aus Kunststoff
ausgelegt und eingemessen. Dabei ist am höchsten
Punkt eine Mindeststärke der Plättchen von 15 mm
einzuhalten – somit ist auch eine Mindestmörteldicke
von 15 mm gewährleistet.

Werden die Plättchen bereits am Vortag des Versetzens
ausgelegt, sind diese ggf. in Abhängigkeit
von den Randbedingungen
(z.B. Wetter) auf der
Bodenplatte bzw. Decke anzukleben. Die Unterlagsplättchen
dienen während des Aushärtens des
Mörtelbetts
als Auflager für die Wand. Sie sind so
auszuteilen, dass 2 Plättchen bündig mit der Innen-
und Außenkante der Wandelemente jeweils 10
cm innerhalb der Enden der Wandelemente sowie
jeweils 10 cm vor Beginn und nach Ende von Türöffnungen
liegen. Bevor die Fertigteile versetzt
werden, wird ein vollflächiges, auf die statischen
Erfordernisse abgestimmtes Mörtelbett zwischen
den Unterlagsplättchen
in ausreichender Stärke aufgebracht.

Um einen entsprechenden Verbund zwischen Ziegelfertigteil
und Bodenplatte bzw. Decke zu gewährleisten,
ist dabei eine Dicke des Mörtelbetts von
15–20 mm einzuhalten.

Das Anheben der Ziegelfertigteile mit dem Kran
erfolgt über die beiden dafür werkseitig vorbereiteten
Anschlagpunkte (Hebestangen).

Die Ziegelfertigteile werden in das vorbereitete
Mörtelbett versetzt; nach dem Absetzen
werden
die Fenster- und Türbreiten sowie die Flucht- und
Lotgerechtheit überprüft
und die lotrecht eingerichteten
Wandelemente
mit Schrägstützen fixiert. Am
Ziegelfertigteil werden die Schrägstützen mit Gestellschrauben
befestigt. Die Dübel dafür sind bereits
werkseitig in das Wandelement eingesetzt und kennzeichnen
die erforderlichen Haltepunkte.

2. Auf der Bodenplatte bzw. der Decke erfolgt die Verankerung
der Schrägstützen mittels Bolzenanker.
Beim Herstellen der Bohrlöcher
ist auf ggf. vorhandene
Einbauten in der Decke zu achten. Weiters ist
darauf zu achten, dass die Mutter des Bolzenankers
ausreichend fest angezogen ist, da das Loch in der
Fußplatte der Schrägstütze etwas größer ist als der
Durchmesser des Bolzenankers. Alternativ kann die
Verankerung
der Schrägstütze auf der Bodenplatte
bzw. Rohdecke auch mit geeigneten Dübeln
und
Sechskantschrauben erfolgen.

3. Erst nachdem die Wandelemente durch die Schrägstützen
entsprechend fixiert sind, darf die Transportbewehrung
(Sicherungsbolzen
und Hebestangen)
entfernt
werden.

Die ebenfalls werkseitig vorgefertigten Überlagen werden auf den Auflagerbereichen der Wandelemente auf ein Auflagervlies versetzt, das zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen dient.

1. Nach dem Versetzen der Wandelemente ist die Fuge
glattzustreichen. Überschüssiger Mörtel wird dazu
verwendet, die Löcher für die Transportsicherungen
zu verschließen. Die Montagefugen werden nach
Abschluss
des Versetzens der Wandelemente
mit
einem System-Fugenschaum verschlossen. Dazu
wird jeweils eine Raupe an der Innen- und Außenseite
der Fuge eingebracht. Überstehender Fugenschaum
ist nach der Aushärtung zu entfernen.

2. Nach Fertigstellung des Rohbaus sind im Innenbereich
sämtliche Fugen mit kunststoffvergüteter
Spachtelmasse und eingelegtem Glasfasergewebe
zu verspachteln. Dabei ist eine Mindestbreite der
Spachtelung
von je 10 cm auf beiden Seiten der
Fuge einzuhalten. Bei Ausführung eines Gipsputzes
als Innenputz kann die Fugenbewehrung
alternativ
auch in den Putz eingearbeitet
werden.